Die Nutzung elektronischer Geräte während der Fahrt, einschließlich des Telefonierens, stellt eine erhebliche Ablenkung für den Fahrer dar und erhöht das Unfallrisiko erheblich. Im Folgenden werden die konkreten Gefahren und wissenschaftlich fundierten Erklärungen zu diesen Risiken dargestellt:
Visuelle Ablenkung (SEHEN): Visuelle Ablenkung tritt auf, wenn der Fahrer seine Augen von der Straße abwendet, um auf ein elektronisches Gerät zu schauen. Dies kann z.B. beim Lesen oder Schreiben einer Nachricht geschehen.
Gefahr: Ein Fahrer, der eine Nachricht liest, kann seine Augen für durchschnittlich fünf Sekunden von der Straße abwenden. Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h legt das Fahrzeug in dieser Zeit etwa 70 Meter zurück. In dieser Distanz können sich zahlreiche gefährliche Situationen entwickeln, die der Fahrer nicht rechtzeitig erkennen kann. Studien haben gezeigt, dass die visuelle Ablenkung durch mobile Geräte das Unfallrisiko um das 23-fache erhöht.
Kognitive Ablenkung (DENKEN UND WAHRNEHMEN): Kognitive Ablenkung tritt auf, wenn der Geist des Fahrers von der Fahraufgabe abgelenkt wird, selbst wenn seine Augen auf der Straße bleiben. Dies kann z.B. beim intensiven Telefonieren oder beim Verarbeiten von Informationen auf einem Gerät geschehen.
Gefahr: Telefonieren, selbst mit Freisprecheinrichtung, kann die kognitive Kapazität des Fahrers reduzieren, die für die Verarbeitung von Verkehrsreizen notwendig ist. Dies führt zu einer verminderten Situationswahrnehmung und Reaktionsfähigkeit. Wissenschaftliche Studien belegen, dass die Gesprächsführung am Telefon (auch ohne physische Bedienung) das Unfallrisiko um das 4-fache erhöht.
Manuelle Ablenkung: Manuelle Ablenkung tritt auf, wenn der Fahrer eine oder beide Hände vom Lenkrad nimmt, um ein elektronisches Gerät zu bedienen, z.B. beim Tippen einer Nachricht oder der Bedienung des Navigationssystems.
Gefahr: Während der manuellen Bedienung eines Geräts verliert der Fahrer die vollständige Kontrolle über das Fahrzeug. Dies kann zu unsicheren Fahrmanövern, verspäteten Reaktionen auf Verkehrssignale und Schwierigkeiten bei der Fahrzeugführung führen. Untersuchungen zeigen, dass die manuelle Ablenkung das Unfallrisiko signifikant erhöht und häufig zu Auffahrunfällen führt.
Reduzierte Fahrsicherheit: Die kombinierte Wirkung von visueller, kognitiver und manueller Ablenkung führt zu einer insgesamt reduzierten Fahrsicherheit. Fahrer, die elektronische Geräte bedienen, neigen dazu, unregelmäßige Geschwindigkeiten zu fahren, häufiger die Spur zu wechseln und weniger aufmerksam auf Verkehrsschilder und -signale zu reagieren.
Gefahr: Studien haben gezeigt, dass das gleichzeitige Nutzen eines elektronischen Geräts während der Fahrt das Reaktionsvermögen des Fahrers auf kritische Verkehrssituationen erheblich verringert, vergleichbar mit einem Blutalkoholgehalt von 0,8 Promille. Die Fähigkeit, potenzielle Gefahren rechtzeitig zu erkennen und darauf zu reagieren, wird signifikant beeinträchtigt, was die Wahrscheinlichkeit von Unfällen erhöht.
Forschungsergebnisse: Eine Studie des Virginia Tech Transportation Institute (VTTI) hat festgestellt, dass das Tippen von Textnachrichten das Unfallrisiko um das 23-fache erhöht. Untersuchungen des National Safety Council (NSC) zeigen, dass etwa 26% aller Verkehrsunfälle in den USA auf die Nutzung von Mobiltelefonen während der Fahrt zurückzuführen sind. Eine Meta-Analyse von Caird et al. (2014) bestätigt, dass telefonierende Fahrer signifikant langsamer auf gefährliche Verkehrssituationen reagieren als nicht abgelenkte Fahrer.
Empfehlungen von unseren Verkehrspsychologen (MPU Berater)
Die Bedienung elektronischer Geräte während der Fahrt stellt eine erhebliche Gefahr dar, da sie visuelle, kognitive und manuelle Ablenkungen verursacht. Diese Ablenkungen führen zu einer verminderten Fahrleistung und einer erhöhten Unfallwahrscheinlichkeit. Es ist daher von größter Bedeutung, dass Fahrer während der Fahrt auf die Nutzung elektronischer Geräte verzichten, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten. Bei der MPU Prüfung fragt der Gutachter nach konkreten Gefahren, die durch Telefonieren oder bedienen eines elektronischen Geräts entstehen können. Weiterhin überprüft der MPU Gutachter, ob Sie konkrete Strategien entwickelt haben, um in Zukunft solche Verstöße zu vermeiden. Diese und andere Themen werden im Rahmen einer MPU Vorbereitung bei uns gemeinsam mit Ihnen besprochen und aufgearbeitet. Kontaktieren Sie uns noch heute, wenn Ihre Fahrerlaubnisbehörde Zweifel an Ihrer Fahreignung geäußert hat.